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Dienstag, 14. Mai 2013

Ich will doch nur, dass ihr mich liebt


Ich will doch nur, dass ihr mich liebt
Deutschland 1976
Regie: Rainer Werner Fassbinder
Darsteller: Vitus Zeplichal, Elke Aberle, Alexander Allerson, Erni Mangold, Johanna Hofer u.a.

Eingefangen auf zwei Seiten, visuell durch die Fassbinder-typischen Spiegelungen und trennende Schnitte in den einzelnen Einstellungen selbst, emotional durch eine dominante Mutter, deren Liebe unmöglich zu erkämpfen, und einen alles andere als besseren Vater, kämpft sich Peter (perfekt besetzt und vollends überzeugend: Vitus Zeplichal) aus einem glücklosen Leben in ein Leben, wo er wenigstens anderen Glück schenken kann. Natürlich erfolglos: Ein mit eigenen Händen erbautes Haus für seine Eltern bringt nicht die erhoffte Belohnung, und die Geschenke für seine Frau haben keine gute Beziehung zu seinem Budget. Ein Teufelskreis aus Komplexen, Sorgen und Überarbeitung wird langsam zu einer teuflischen Spirale, die in der Mitte ein grausames und doch nachvollziehbares Ende bereithält. 

Basierend auf einer wahren Geschichte (!) - inklusive originaler Verhörprotokolle (!) - malt Fassbinder einen brutalerweise zu empathischen 4:3-BRD-Fast-Mittelschicht-Albtraum (Drehzeit: 25 Tage!) in kaum halbmöblierten Räumen und verregneten und verweinten Straßen und "freut" sich dabei über die Parallelen zu seinem eigenen Leben - oft kritisiert, selten verstanden, aber: "Ich will doch nur, dass ihr mich liebt". Verzweifelt, fatalistisch und fatal - unbehagliches und (fast) zu Tränen rührendes Kino von Menschen über Menschen für Menschen.
Und nein, das kann man eben nicht über jeden Film sagen, damals nicht und heute schon gar nicht. 


8

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